Thursday, 18 Abr 2024 | 06:40 pm
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Tour Detail

Special Beach & Mountain Tour

Date:18/06/2006

Participants:
All Members less Konrad, Christian and Heinz.

Route:
Sosua-Playa Sabaneta-Gaspar Hernandez-Boba Ariba-Los Cacaos Salsedo-Canada Clara-Waterfall-Jamao al Norte- Madre Vieja-Sosua. Distance aprox.130km

Description:
Der Stier (El Toro – das Restaurant von Klaus und Gisela - der Clubtreff) döst noch ungestört in der sonntäglichen Morgensonne, was sich aber gleich ändern wird. Die Offroad-Pirates kommen – elf Jeeps nehmen heute teil an einer Tour, die an Schwierigkeitsgrad alle bisherigen schlagen wird. Zwei Motorrad-Piloten werden außerdem dabei sein und sich als ´´reitende Boten´´ zwischen Vor- und Nachhut später mehrmals als sehr nützlich erweisen. Aber soweit sind wir noch nicht, sondern lassen es gemächlich angehen. Aufbruch um 10:00 a.m. nach dem obligatorischen Gruppenfoto, für das am Ende nach evtl. Kollateralschäden (wie es George W. Bush nennen würde) nicht mehr alle zur Verfügung stehen werden. Aber eins nach dem anderen! Der erste ´´Boxenstopp´´ findet dann auch schon nach wenigen Minuten statt: an der Coastal Tankstelle. Nein, alle haben natürlich vollgetankt, solche Beschwerden sind absurd. Aber einem Jeep fehlt Flüssigkeit - nicht in der Kühlbox an Bord, aber ….der Mechaniker, der zwecks Generalcheck Thomas´ Landrover Defender 90 gestern noch in der Mache hatte, vergaß doch tatsächlich, den Offroader mit Kupplungs- oder Bremsflüssigkeit – oder wie und was auch immer - entsprechend zu versorgen. Kopfschütteln ist die vorläufige Reaktion. Nicht lange aufhalten, sondern auffüllen und weiter geht´s - entlang der Küsten-Hauptstraße bis Sabaneta, dann eine Straße durchs Campo zum Meer. Robinson Crusoe Szenario: angeschwemmtes Treibholz bedeckt den kilometerlangen einsamen Sandstrand – unterbrochen durch bizzare Baumriesen, die der stürmische Atlantik dort stranden ließ. Ein Traum: wo kann man solche Strandfahrten sonst noch machen, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten?! So fahren und genießen wir die problemlose Strecke Richtung Osten entlang am Wassersaum bis zur Flußmündung La Boca de Yasica. Flußdurchquerung: (fast) alle marschieren sauber durch. Thomas will es jedoch auf dem direkten Wege wissen und versenkt seine Schnauze (die seines Landrovers – wohlbemerkt !) wie ein durstiges Tier ins Wasser und ´´will´´ dann gar nicht mehr weg. Renato (Wrangler ) und Hubert (Toyota Landcruiser) müssen mit ihren beiden Winches ihn davon überzeugen, daß zuviel (ab)Saufen ungesund ist, und ziehen ihn durch den Fluß. Klaus´ Wrangler erreicht zwar problemlos das andere Ufer, aber dann streikt er: die Bugwelle hat ihm etwas zu reichlich Wasser in den Ventilator gespült. (Später – hinter Gaspar Hernandez ist er plötzlich wieder da, als wäre nichts gewesen.) Las Canas parallel am Meer entlang erreichen wir die Hauptstraße nach Gaspar Hernandez, biegen dann auf die 233 in Richtung Tenares, die wir aber auf halber Strecke verlassen in Richtung Joba arriba nach Westen. Zwischenstopp an einem Colmado. Mama Negra – die kugelrunde Wirtin - scheint uns schon zu erwarten, hat sie doch schon einige Male die Offroad-Pirates bewirtet. Weiter geht´s in die Berge, wo unwegsame Trampelpfade mit einander wetteifern: einer immer schwieriger und steiler als der andere – hinauf wie auch hinunter. Wir bewegen uns auf Ojo de Agua zu. Marcos Wrangler gibt zornig krächzende Töne von sich, die zu denken geben, obwohl der Motor gesund klingt. Zum Glück haben sich nur ein paar Holzstückchen verfangen. Um sie herauszulösen, muß allerdings eine Plastic-Schutzverkleidung mit einem Messer herausgeschnitten werden, nachdem man dem Motor etwas Zeit zum Abkühlen gegönnt hat. Viele Flußläufe werden durchquert –namenslose oder Arme vom Rio Jamao und vom Rio Yasica: jemand von der Teamleitung sagte etwas von 20 geplanten Durchquerungen. Was haben wir schon zu befürchten, solange wir die Jeeps mit den Winches in unserer Nähe wissen. Nach jedem schwierigen und rutschigen Steilhang ist jedem einzelnen Jeep-Piloten der begeisterte Applaus gewiß. Erster Vorreiter an den gefährlichen Stellen ist immer Hubert Kotthoff, die lebende Paris-Dakar-Rallye –Legende, der mit Renato zusammen schon Thomas aus der Flußmündung gezogen hat. Es sollte nicht seine einzige Heldentat bleiben. Der Besuch des Wasserfalls, auf den wir uns so sehr gefreut haben, fällt leider aus, weil der Eigentümer des Geländes die Jeep-Durchfahrt nicht gestattet. Sonst ist er wohl selten dort, aber an diesem langen Wochenende (einschließlich Corpus Christi am Donnerstag) leider eben doch. Am späteren Nachmittag landen wir dann in Jamao del Norte am Fluß, wo der Teufel los ist: das Bild eines typischen dominikanischen Sonntagsausflugs mit allen Familienmitgliedern, viel Musik, laut, quirlig. Wieder in die Berge. Großartige, teilweise unberührte Landschaft. Wieder Flußdurchquerungen – Rio Yasica und Rio Jamao. Dann kommt in Madre vieja ein Steilhang, den sich keiner hinunter traut – zunächst einmal nicht. . ... Hubert macht es wieder einmal vor und sogar auch umgekehrt – von unten nach oben. Er ist schneller , als daß wir noch fix Wetten hätten abschließen können. Einfach brillant… klar, er kann es eben und sein Fahrzeug ist für alle Schwierigkeitsstufen konzipiert. So nach und nach greift Mut um sich und wir wagen es dann auch hinunterzufahren. Na, ja . . nicht alle. Drei Jeep-Piloten mögen nicht - zwei können nicht, nämlich Thomas und Martin, der ersteren abschleppt, weil – ich weiß nicht was – inzwischen wieder und diesmal für heute endgültig kaputt ist. Auch Marco läßt seinen Wrangler sehr vorsichtig Zentimeter für Zentimeter hinunter und gibt zum Schluß im richtigen Augenblick ordentlich Gas : perfektes Touch down. Hat Spaß gemacht, dabei Co-Pilotin zu sein. Jetzt war die Zahl der Helden schon etwas reduziert: wir hätten sechs Autos sein sollen, sind aber nur 5. Renato scheint sich französisch verabschiedet zu haben. Er ist nicht mehr zu sehen und keiner weiß, wo er steckt. Anyway - wir fahren durch die Felder zum nächsten Fluß, allen voran Hubert, der jede Überquerung erst einmal für uns testet. Einmal muß sogar er sich selbst mit der Winch herausziehen. Jede gefährliche Teilstrecke muß von jedem Jeep einzeln hinter sich gebracht haben, bevor der nächste folgen kann. Und wieder eine Flußdurchquerung – jetzt schon im letzten Büchsenlicht: wir brauchen am anderen Ufer einen Weg, den es zwar gibt, der aber nicht zugänglich ist. Also Schaufeln raus! Dann wieder einzeln hinauf – mit oder ohne Winch. Die Nacht bricht vollends herein. Nach kurzer Zeit bemerken wir, daß wir nur noch mit drei Jeeps beisammen sind. Hubert kehrt um zwecks Suche nach den letzten zwei Jeeps, und dann sind wir nach einiger Zeit des Wartens wieder vollzählig, d.h. 5 Jeeps. Hubert hat indessen einen Anruf auf seinem Handy bekommen: schwer verständlich, aber immerhin soviel war klar: Martin meldete, daß Renato irgendwo im unwegsamen Gelände fest hängt und das in tiefster Finsternis inzwischen. Wir hätten ja noch so manches Hindernis auf dem Programm gehabt, aber Hubert entscheidet sehr richtig, uns auf die Straße nach Maranata Richtung Sosua abajo zu schicken, damit wir – jeder für sich - unseren Heimweg antreten oder aber noch auf einen Absacker im El Toro vorbeischauen können, während er in der Nacht verschwindet, um Renato zu finden. Hat er? Na, aber sicher doch! Renato hat es mir am nächsten Morgen erzählt: er war nur kurz abgebogen, um nach einem anderen Weg Ausschau zu halten und dann zurückzukommen. Keiner wußte davon, sondern wir glaubten ihn bereits auf dem Heimweg mit den anderen. So waren wir schon auf und davon, als er wieder zu uns stoßen wollte. Auf der Strecke hat sich dann sein Wrangler in ein tiefes, nasses Loch gebohrt. Der einzige Baum weit und breit hielt seiner Winch nicht stand, so daß eine eigene Befreiung aus der Situation nicht mehr möglich war. Das Orange-Handy hatte kein Signal, aber da gab es ein Haus, dessen Lichter in der Dunkelheit leuchteten. Dort hatte zwar jemand ein Handy, aber nicht geladen. So ritt denn ein Muchacho auf einem Eselchen los, um eine Card zu besorgen. Mit viel Glück erwischte Renato dann Martin, der wiederum Hubert erreichen konnte. Die Verizon-Verbindung hatte sich gegenüber Orange wieder einmal deutlich im Vorteil erwiesen. So gab es nachts um 11:00 p.m. auch für Renato und seine Mannschaft ein – wenn auch verspätetes - Happy End: Hubert zog ihn hinaus - und . . . Ende gut - alles gut! Ein toller Tag in diesem einzigartigen Land – unvergeßlich für uns alle ! by Imme Rostosky


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